Masterplan Stadtraum Bahnhof Wetzikon

Ein Leuchtturmprojekt für die nächsten Generationen

Hintergrund zum Masterplan Wetzikon:

Der Masterplan für den Stadtraum Bahnhof wurde mit einer Motion im Parlament Wetzikon initiiert und von 24 Parlamentsmitgliedern verschiedenster Parteien unterschrieben. Die Motion wurde am 9. Dezember 2019 einstimmig vom Parlament an den Stadtrat überwiesen.

Hintergrund und Fakten (Stand September 2025)

Inhalt der Motion Masterplan Unterwetzikon:

  1. Der Stadtraum Unterwetzikon sollte städtebaulich und betrieblich aufgewertet werden, um einen attraktiven und pulsierenden Lebensraum für Begegnungen sowie einen neuen, regionalen Bushof zu schaffen. Die Stadtteile rund um den Bahnhof sollen verbunden und das Bahnhofsareal gestalterisch aufgewertet werden. Das gesamte Areal soll an die veränderten Anforderungen der Verkehrsflüsse, insbesondere des Langsamverkehrs, angepasst werden.

  2. Frühere Misserfolge und Planungsdefizite:

    In den letzten 40 Jahren gab es mehrere Versuche, das Bahnhofsareal durch Einzelprojekte ohne Mitwirkungsverfahren zu entwickeln. Trotz finanzieller Beteiligung der Stadt Wetzikon von über CHF 1 Mio. an zahlreichen Studien und Projekten wurde nichts davon umgesetzt.

  3. Lange Nutzungsdauer des aktuellen Bahnhofsareals:

    Der heutige Bahnhof, der Busbahnhof und die Erschliessungen wurden 1984 gebaut und werden noch einige Zeit bestehen bleiben. Mit dem Masterplan wird für einen Zeitraum von zwei Generationen geplant, d. h., es müssen Entwicklungen in der Planung für diese lange Zeit abgebildet werden.

  4. Fahrgastzahlen Bahnhof Wetzikon:

    Heute hat der Bahnhof Wetzikon eine Frequenz von ca. 29'000 Personen pro Tag. (Damit sind Ein-Aussteiger mit Ziel Wetzikon und Umgebung gemeint, Umsteiger Zug-Zug sind darin nicht enthalten). Die Prognosen der SBB gehen im Jahr 2050 von ca. 40'000 Personen pro Tag aus. Schon heute sind die Zugänge zum Bahnhof zu eng, nicht behindertengerecht und für Quartiere zu wenig durchlässig.

  5. Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum:

    Der Masterplan ist auf ein erwartetes Bevölkerungswachstum von heute 27’000 auf rund 37'000 Einwohnerinnen und Einwohner bis 2050 ausgerichtet. Im Masterplangebiet selbst wird mit einem zusätzlichen Potenzial von 1'600 bis 1'700 Personen (EinwohnerInnen und Beschäftigte) an bester ÖV-Lage gerechnet. Die Stadt profitiert langfristig von mehr Einwohnern und Beschäftigten durch höhere Steuereinnahmen.

  6. Gesamtinvestitionen und Beteiligungen Dritter:

    Die Gesamtinvestitionen für alle Infrastrukturprojekte belaufen sich auf ca. 90 Mio. Franken. Über diesen Kredit stimmen wir 2026 ab. Davon erhält die Stadt ca. 23 Mio. Franken vom Agglomerationsprogramm des Bundes zurück. Private und die SBB müssen der Stadt voraussichtlich mindestens 6 Mio. Franken in Form von Pflichtbeiträgen zurückerstatten. Die effektiven Nettoinvestitionen für die Stadt Wetzikon belaufen sich «nur» auf rund 61 Mio. Franken über die gesamte Bauzeit von 15 Jahren. Dies entspricht einer jährlichen Investition von etwa 4 Mio. Franken. Diese Investitionen sind im langjährigen Finanzplan der Stadt Wetzikon bereits eingeplant und von der Stadt gut tragbar.

  7. Auslösung privater Investitionen:

    Der Masterplan löst private Investitionen in der Höhe von ca. 300 Mio. Franken aus. Diese umfassen den Bau von ca. 400 neuen Wohnungen an bester ÖV-Lage und zusätzlichen Gewerbeflächen von ca. 20'100 m². Diese privaten Investitionen sind ein wesentlicher wirtschaftlicher Impuls für Wetzikon. Diese ermöglichen eine durchmischte Nutzung und Wohnraum für unterschiedliche Bedürfnisse.

  8. Vergleich mit anderen Investitionen:

    Die jährlichen Investitionen von rund 4 Mio. Franken über 15 Jahre werden im Verhältnis zu anderen städtischen Bauvorhaben wie z. B. dem Wetziker Schulhaus Walenbach (Total 50 Mio. Franken) als vertretbar angesehen, da der Masterplan einen grossen Mehrwert für die langfristige Entwicklung der Stadt bietet.

  9. Neuer pulsierender Lebensraum und moderne Verkehrsdrehscheibe:

    Der Stadtraum Unterwetzikon wird städtebaulich aufgewertet und zu einem attraktiven, pulsierenden Lebensraum sowie einem beliebten Begegnungsort umgestaltet. Es entsteht eine moderne und gut vernetzte Verkehrsdrehscheibe am Bahnhof Wetzikon mit einem neuen regionalen Bushof an den Standorten Poststrasse und Guyer-Zeller-Strasse, die schnelle Umsteigemöglichkeiten und eine reibungslose Abwicklung des öffentlichen Verkehrs garantieren.

  10. Sichere und komfortablere Wege für FussgängerInnen und VelofahrerInnen:

    Der Masterplan verbessert die Erschliessung für Fussgängerinnen, Fussgänger und Velofahrende durch den Ausbau bestehender Unterführungen und die Schaffung neuer, unterirdischer Velostationen, die direkten Zugang zu den Perrons bieten und mehr Komfort und Sicherheit gewährleisten. Insbesondere die verbreiterte Rampe zur Personenunterführung Mitte ist zentral für den Langsamverkehr (FussgängerInnen und Velo). Die Personenunterführung-Nord (bei der Velostation) wird fürs Velo befahrbar gemacht und in die kantonale Veloroute integriert. Dafür werden entsprechende Anpassungen der Rampen und Treppenzugänge auf beiden Seiten gebaut. Die Querung der Rapperswilerstrasse wird mit zwei Zebrastreifen wesentlich sicherer gestaltet.

  11. Grüner Bahnhofpark, Kultur und aufgewerteter Bahnhofplatz:

    In einem Teilbereich der heutigen Parkplätze entsteht ein neuer, öffentlicher und identitätsstiftender Bahnhofpark, der einen wertvollen Grünraum für die Bevölkerung bietet. Daran angeschlossen wird der heutige SBB-Güterschuppen, welcher für kulturelle Anlässe dienen soll. Der Bahnhofplatz wird ebenfalls aufgewertet und lädt mit Treffpunkten und Aufenthaltsbereichen zum Verweilen ein. Durch die Begrünung mit Bäumen und die Reduktion versiegelter Flächen, hauptsächlich im Bahnhofpark, wird ein besseres Stadtklima gefördert und das Freiraumangebot für die gesamte Bevölkerung erweitert.

  12. Behindertengerechte Buskanten und moderne Umgestaltung aller Parkplätze:

    Als Zubringer für die erwarteten hohen Bahn-Fahrgastzahlen von 40'000 Personen pro Tag wird Verschiedenes geplant. Es entstehen insgesamt zwölf barrierefreie Bushaltekanten an zwei Standorten. Am heutigen Standort Poststrasse werden 8 Kanten gebaut, wovon eine als Reservekante dient. An der Guyer-Zeller-Strasse entstehen 4 Kanten (inklusive einer Reservekante) sowie eine zusätzliche Ausstiegskante. Dem Bedürfnis entsprechend werden mehr Auto-Kurzzeitparkplätze erstellt. Die Anzahl der P+R-Parkplätze von heute 116 auf 55 angepasst. Zudem werden in den neuen privaten Bauprojekten neue Miet-Parkplätze angeboten werden. Die heute zu knappen 300 Veloparkplätze werden auf 900 erhöht.

Diese Kurzfassung wurde anhand der von der Stadt Wetzikon publizierten Unterlagen, Informationen der SBB und eigenen Berechnungen von Martin Wunderli, GP, Initiant der Motion Masterplan, erstellt.


Motion Masterplan Stadtraum Unterwetzikon