“Lichtschleudern” in Wetzikon gesucht


Lichtverschmutzung Zürcher-Oberland 2019. (Bild Martin Wunderli)

Mailen Sie uns Ihre Nachtbilder von “Lichtschleudern” in Wetzikon. Bitte geben Sie den Ort an, wo Sie das Bild aufgenommen haben. Wir kümmern uns darum!


100% mehr Lichtverschmutzung

Die Lichtverschmutzung in der Schweiz hat sich von 1994 bis 2020 verdoppelt

Reklamen und Strassenlampen leuchten die ganze Nacht


Starke Lichtverschmutzung in Wetzikon.
Quelle: http://maps.zh.ch/?topic=AwelLHLichtemissionenZH

Auch in Wetzikon ist die Lichtverschmutzung erheblich. Wetzikon verfügt noch über kein Reglement zur Vermeidung von Lichtverschmutzung oder Minderung von Lichtemissionen. Die Lichtkarte aufgrund von Satellitendaten (VIIRS) des Kantons zeigt, dass Wetzikon zu den betroffenen Städten mit starker Lichtverschmutzung zählt. Reklame- und Werbetafeln, wie auch Strassenlampen, leuchten teilweise die ganze Nacht, verbrauchen Energie, belasten die Umwelt und können die Nachtruhe der Menschen stören. Die Beleuchtung von Kirchen oder das Beleuchten von Bäumen oder einer Baumallee - wie z.B. bei der Suva - sind eine unnötige Lichtverschmutzung, die es zu vermeiden gilt. Einige Beleuchtungskörper werden von unten gegen den Himmel gerichtet und verursachen damit eine starke Lichtemission.

Laufend mehr Leuchtreklamen in Wetzikon


Mit Steuergeldern betriebene “Lichtschleuder” Eishalle in Wetzikon, Winter 2022. (Bild Esther Kündig)

Der Stadtrat ist in der Pflicht; er muss die Massnahmen an der Quelle begrenzen. 2019 wurden trotzdem 32 Leuchtreklamen in Wetzikon bewilligt. Jährlich nimmt die Erhellung der Nacht und somit die Lichtverschmutzung zu. Mit einer reduzierten Beleuchtungszeit kann der Elektrizitätsverbrauch gesenkt werden. Dadurch wird auch die Werbewirksamkeit der Leuchtreklamen kaum vermindert, da die Frequenzen auf den Straßen und im ÖV spät nachts stark vermindert sind.

Die energiepolitischen Ziele 2025 der Stadt Wetzikon fordern eine Reduktion des Stromverbrauchs von 10% pro EinwohnerIn. Eine Nachtabschaltung von 22:00 – 6:00 Uhr ist eine einfache Massnahme, um eine Stromreduktion zu erreichen und damit dem gesetzten Energiesparziel näher zu kommen. Zudem wird durch den geringeren Stromverbrauch auch Geld gespart.

Die Auswirkungen der Lichtemissionen sind bekannt. Künstliches Licht macht die Nacht zum Tage. Dies wirkt sich negativ auf die Menschen, die Natur, das gesamte Ökosystem und die Tierwelt aus. Besonders nachtaktive Tiere leiden unter dieser Lichtbelastung. Künstliche Leuchtkörper, wie Strassenleuchten und Reklametafeln, ziehen Insekten und nachtaktive Tiere an.

Wetzikon verfügt über keinen Bewilligungskatalog und die vom Kanton empfohlene SIA Norm 491 gilt in Wetzikon nicht als verbindlich. Die Grünen Wetzikon fordern klare Regeln und ein Reduktion der Lichtverschmutzung.

Weitere Informationen zum Thema findest du hier.

Unsere Forderungen an den Stadtrat


Nachtaktive Tiere (z.B. Falter, Fledermäuse, Vögel) werden gestört, verlieren die Orientierung und erliegen vielfach dem Erschöpfungstod.

  1. Die neuen Bestimmungen «Besondere Bauverordnung I» (BBV I) des Kantons Zürich umzusetzen.

  2. Zur Einschränkung der Lichtemissionen ein Reglement oder eine Verordnung zu erlassen.

  3. Zu erlassen dass:

    a. Eine Nachtschaltung der Fassadenbeleuchtungen, Reklame– und Schaufensterbeleuchtung verbindlich einzuführen ist.

    b. Dass zwischen 22:00 – 6:00 Uhr alle nicht der Sicherheit dienenden Beleuchtungsvorrichtungen auszuschalten sind. (Sia-Norm)

    c. Weihnachtsbeleuchtungen nur für die Adventszeit (ab Ende November bis zum 6. Januar) betrieben werden sollen.

    Mittels einer Informationsbroschüre die privaten Haushalte sowie alle Gewerbe- und Industriebetriebe zu informieren und eine Empfehlung zur Verminderung der Lichtemissionen abzugeben.

  4. Die stadteigenen Gebäude auf unnötigen Lichtemissionen zu überprüfen und wo nötig zu sanieren. Die zu tätigenden Lichtsanierungen sind in einem Bericht dem Parlament zugänglich zu machen


Was die Grünen Wetzikon bis jetzt gegen Lichtverschmutzung unternommen haben

  • Im Oktober 2018 haben wir eine Interpellation eingereicht.

  • Im März 2021 wurde unser Postulat vom Parlament befürwortet und an den Stadtrat überwiesen.

  • Im Januar 2022 stellt der Stadtrat seinen Bericht vor, was er tun will. Wir sind entsetzt über sein “Nichtstun” und nehmen Stellung.

Aktuelle Unterlagen zum Thema Lichtverschmutzung